Project A1
Die Entstehung und Entwicklung
des Konzepts des virtuellen Teilchens
Das Teilprojekt A1 untersucht das Konzept des virtuellen Teilchens aus historischer Sicht. Es handelt sich dabei um einen zentralen Bestandteil der modernen Physik, insbesondere weil mit ihm komplexe quantenphysikalische Prozesse auf relativ einfache Art und Weise interpretiert und beschrieben werden können. Trotz der breiten Anwendung des Begriffs scheint er jedoch nicht klar definiert zu sein. Eines der Hauptziele des Projekts ist es deshalb, die Ursprünge des Konzeptes virtueller Teilchen zu identifizieren und seine zeitliche Entwicklung nachzuvollziehen. Die wichtige Rolle, die es in der Quantenphysik spielt, legt nahe, dass sein Ursprung eng mit den Anfängen der Quantenmechanik und der Quantenfeldtheorie zusammenhängt. Die genauen Gründe für die Einführung des Begriffs, für seine Weiterentwicklung im Rahmen der Quantenfeldtheorie und S-Matrix-Theorie und nicht zuletzt in Feynmans diagrammatischer Methode lagen bisher nie im Zentrum wissenschaftshistorischer Untersuchungen. Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, die historische Genese der heute vorherrschenden terminologischen Vielfalt rund um den Begriff des virtuellen Teilchens zu erklären, die Gründe für die zumindest scheinbaren Inkonsistenzen zwischen den verschiedenen Definitionen herauszuarbeiten und zu einem besseren Verständnis der Begriffsbildung in den physikalischen Wissenschaften beizutragen.
Projektleiter:
Robert Harlander
Adrian Wüthrich
Erster Kooperationspartner:
Friedrich Steinle
Postdoktorant:
Daniel Mitchell
Doktorant:
Markus Ehberger